Weitere Geburtsstation schließt
Die erneute Schließung einer Geburtsstation im Rhein-Sieg-Kreis - diesmal betrifft es die im Cura Krankenhaus in Bad Honnef - erfüllt uns mit großer Sorge. Durch die Schließung reduziert sich das
Angebot der Geburtshilfe im Kreisgebiet von ursprünglich fünf (auch in Eitorf und Sankt Augustin sind die Geburtsstationen bekanntlich geschlossen worden) auf nunmehr nur noch zwei Kliniken, die
sich beide in Troisdorf befinden. In benachbarten rheinland-pfälzischen Neuwied wurde das Angebot in den vergangenen Jahren ebenfalls auf nunmehr nur noch ein Geburtszentrum reduziert.
Die Zahl der Geburten lag in Bad Honnef in den vergangenen Jahren stabil bei über 500 pro Jahr. Die Zahlen entwickeln sich positiv und auch künftig ist nicht mit einem Rückgang der Geburtenzahlen
zu rechnen. Der Rhein-Sieg-Kreis und der nördliche Kreis Neuwied sind Wachstumsregionen, die sich insbesondere durch den Zuzug junger Familien auszeichnen. Die Bebauung und Inanspruchnahme der
Neugebiete, vor allem in der Bergregion, sprechen für sich. Die Versorgungssituation hat sich deutlich verschlechtert. Die Wegezeiten bedeuten neben zusätzlichem Stress auch ein höheres Risiko
für die Gebärenden. Insbesondere bei Mehrfachgebärenden kann eine längere Wegezeit lebensgefährlich für Mutter und Kind werden.
Für uns stellt sich die Frage, ob die verbliebenen Geburtskliniken in Troisdorf oder Neuwied überhaupt in der Lage sind, den zusätzlichen Bedarf aufzufangen. Bereits jetzt werden Gebärende
abgewiesen, trotz vorheriger Anmeldung im Kreißsaal.
Um dies nicht einfach so hinzunehmen, hat eine Arbeitsgruppe eine gemeinsame parteiübergreifende Resolution zum Thema Geburtshilfe erarbeitet, die von beiden Kreistagen Neuwied und
Rhein-Sieg-Kreis verabschiedet und dann an die beiden Landesregierungen weitergeleitet werden soll. Den Entwurf dieser Resolution finden Sie anbei.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre SPD Much
