BKW statt AKW

„BKW statt AKW – Balkonkraftwerke für alle“ So lautet der Titel eines Antrags der SPD-Landtagsfraktion. Mit einer Landesförderung sollen Balkonkraftwerke (Stecker-Photovoltaikanlagen) für viele Menschen erschwinglicher werden, vor allem sollen auch Mieter*innen direkt von der Energiewende profitieren. „Die Energiewende droht gerade eine Vielzahl von Menschen über Gebühr zu belasten. Hier müssen wir gegensteuern und mit intelligenten Maßnahmen dafür sorgen, dass die Energiewende sozial gerecht gestaltet wird. Balkonkraftwerke sind ein geeignetes Instrument, von dem jeder profitieren kann“, so MdL Alexander Vogt. 

„Sie helfen dabei, auf einfache Art und Weise auf dem Balkon Strom zu erzeugen und dadurch Stromkosten zu verringern“, erklärt Alexander Vogt. Laut Photovoltaik-Strategie des Bundes, soll die Leistung der Geräte von aktuell 600 Watt auf bald 800 Watt erhöht werden. Das entspricht dann der zugelassenen Höchstgrenze. Damit hat ein durchschnittlicher Haushalt die Möglichkeit, bis zur Deckelungsgrenze des Stromverbrauchs den eigenen Strom selbst zu produzieren. Balkonkraftwerke können nach einer Beispielrechnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr leicht bis zu 150 Euro Stromkosten einsparen.

„Die Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks darf daher nicht an einer einmaligen Investitionssumme zwischen 500 und 800 Euro pro Einheit scheitern“, macht Vogt deutlich. „Leider ist diese Investitionssumme aktuell eine zu große finanzielle Hürde für viele Menschen in Nordrhein-Westfalen. Darunter fallen viele derjenigen, für die Steckersolargeräte insbesondere interessant sind – die Mieterinnen und Mieter.“ 10 Millionen Menschen leben in NRW zur Miete. Sie will Vogt mit dem Antrag besonders in den Blick nehmen. „Das Förderprogramm von Solarenergie, Kleinwindanlagen und Geothermie und ähnliche Programme des Landes sind so zu öffnen, dass sie eine Förderung für ein Balkonkraftwerk ermöglicht“, sagt Vogt: „Mieterinnen und Mieter werden bei der Energiewende bisher unzureichend unterstützt. Förderungen zielen bisher fast ausschließlich auf Eigentümer und finanziell gut gestellte Bürgerinnen und Bürger ab.“

Die Förderung eines Balkonkraftwerks soll mindestens 50 Prozent des Kaufpreises betragen. „Das flankieren wir mit einer landesweiten Informationskampagne über die Potentiale der Anlagen“, sagt Alexander Vogt. Bislang existiert ein großer Flickenteppich an Fördermaßnahmen auf kommunaler Ebene. Auch unser Rhein-Sieg-Kreis hat ein Förderprogramm für Stecker-PV-anlagen aufgelegt und schon nach kurzer Zeit nach einem gemeinsamen Antrag von CDU, GRÜNE und SPD das Fördervolumen von 40.000 Euro auf 125.000 Euro erhöht. Damit soll die Installation von 500 neuen Geräten im Kreis gefördert werden. Allerdings sind bereits über 4.000 Anträge eingegangen, so dass per Losverfahren über die Vergabe entschieden wird. Der tatsächliche Bedarf dürfte zudem noch weitaus höher sein, auch bei Mietwohnungen. Dies zeigt die Notwendigkeit einer einheitlichen, sozialen  und verlässlichen landesweiten Regelung im Interesse der Umwelt und der Verbraucher.

 

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